Auf der Amazon Verkaufsplattform in den USA wird am 15. Juli 2015 eine neue SEO-Richtlinie (SEO=search engine optimization), -also eine Richtlinie zur Verbesserung seines internen Suchprogrammes- online gestellt und zur Anwendung kommen. Es ist zu erwarten, dass diese Richtlinie (in ähnlicher/gleicher Form) auch in Deutschland auf die Amazon-Shop Betreiber zukommen wird. Die Richtlinie beinhaltet die Kürzung des Artikelnamens bzw. der Artikelbezeichnung auf maximal 200 Zeichen. Stellt der Verkäufer einen Artikel mit einer Artikelbezeichnung online, welcher die Anzahl an Zeichen um die von Amazon bestimmte Zahl überschreitet, so wird das Angebot von Amazon aus den Suchergebnissen herausgenommen. Kunden in den USA, welche einen Artikel vor dieser Umstellung eingestellt haben, wurden per E-Mail durch Amazon darauf hingewiesen, dass ihre Produkte zwar nicht aus den Suchergebnissen gelöscht werden, jedoch die Artikelbezeichnung von Amazon automatisch gekürzt wird, um den Kriterien gerecht zu werden. Bildnachweis: Businessmen in rain – © Igor – fotolia.com
Diese Richtlinie dürfte, wie oben bereits erwähnt, auch bald in Deutschland zu erwarten sein. Dies setzt den Händler unter Zugzwang, weshalb dieser unter Umständen sein komplettes Sortiment überarbeiten muss. Amazon versucht wohl mit diesem Schritt dem heutzutage üblich gewordenen Keyword-Spamming bei den Produkten entgegen zu treten. Als Beispiel sei hier einmal folgendes original Ergebnis einer deutschen Amazonsuche angeführt:
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Diese Artikelbezeichnung beinhaltet 351 Zeichen (mit Leerzeichen) und wäre nach den neuen Amazon-Richtlinien so nicht mehr zulässig. Die übliche Marktpraxis mehr als 200 Zeichen im Titel zu verwenden führte dazu, dass die Amazon internen Suchmaschinen durch die schiere Flut an Artikelbezeichnungen keine qualitative Aussage mehr im Suchergebnis liefern konnten. Amazon hat augenscheinlich erkannt, dass die Qualität der Suchmaschinenergebnisse die Transparenz seines Produktkataloges erheblich gefährdet. Als Reaktion auf den Missbrauch der Keywords wurde wohl deshalb nun die zunächst drastisch erscheinende Maßnahme ergriffen. Amazon empfiehlt den betroffenen US-Händlern, sich in ihren Account zu begeben und dort alle gekürzten Artikel unter dem Menüpunkt „Suppressed ASINs“ aufzurufen, um die dort liegenden verkürzten Artikelbezeichnungen zu überarbeiten.
Fazit
Eine solche Option wird es wohl auch in Deutschland geben. Allerdings erscheint es ratsam, als deutscher Händler bereits jetzt darauf zu achten, Stück für Stück neue und alte Artikelbezeichnungen auf die neue SEO Strategie von Amazon vorzubereiten und gegebenenfalls anzupassen. Je früher man anfängt, um so weniger Arbeit staut sich hinterher an.